Nationalratswahlen vom Sonntag, 22. Oktober 2023
Martin Farner
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Themen, welche die Gesellschaft aktuell beschäftigen?
Was mir aktuell besonders auffällt, sind die vielen Unternehmen unterschiedlichster Branchen, welche Fachkräfte suchen. Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und bringt so das eine oder andere Unternehmen in schwierige Lagen. Weiter beschäftigt uns auch das Wetter und das Klima. In den letzten Jahren waren wir bereits klimatischen Extremen ausgesetzt und dies wird uns wohl auch in Zukunft vor Herausforderungen stellen. Dies verlangt Agilität von der gesamten Gesellschaft wie auch besonders der Bauern. Für welche gesellschaftspolitischen Anliegen setzen Sie sich ein? Unser duales Bildungssystem ist ein Grundpfeiler unserer funktionierenden Wirtschaft. Dadurch wird die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte mittels einer wertvollen Kombination aus Theorie und Praxis ermöglicht. Zudem können Innovationen ihren Teil der Lösung für brennende Themen unserer Zeit wie die klimatischen Veränderungen oder auch Fachkräftemangel oder die Raumplanung beitragen. Deshalb setze ich mich für die stabile Finanzierung von Forschung, Bildung und Innovation und auch die hürdenlose Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ein. Was können die Wählerinnen und Wähler von Ihnen als Nationalrat erwarten? Ich habe ein offenes Ohr für die Anliegen und Bedürfnisse der Bevölkerung und setze mich dafür leidenschaftlich und gradlinig in der Politik ein. Als selbständiger Agrar-Unternehmer mit über 30 Jahren Erfahrung in der Politik kann ich wertvolle Perspektiven in den Nationalrat einbringen und scheue mich nicht davor, Entscheidungen zu treffen. Wo liegen aktuell die grössten Probleme in der Agrarpolitik? Haben Sie konkrete Lösungsansätze? Die Raumplanung stellt die Landwirtschaft vor grössere Herausforderungen. So ist das Bauen ausserhalb von Bauzonen praktisch nicht mehr möglich, was die Entwicklungsmöglichkeiten von landwirtschaftlichen Betrieben gefährdet. Darüber hinaus sind viele, die Landwirtschaft betreffende, Vorstösse im Parlament hängig, deren Umsetzung teils fraglich ist. Insofern ist nur schwer abzusehen, welche Wendungen die Agrarpolitik demnächst und auch in den kommenden Jahren nehmen wird. Anpassungsfähigkeit ist deshalb gefordert. Für eine Agrarpolitik, welche realistisch und umsetzbar ist, braucht es in unserem politischen System die Unterstützung von der Mehrheit der Bevölkerung. Die Anzahl der in der Landwirtschaft tätigen Personen mit Stimm- und Wahlrecht nimmt aber stetig ab und damit steigt der Aufwand und die Schwierigkeit, die Stimmbevölkerung von wichtigen agrarpolitischen Themen zu überzeugen. Welches sind aus politischer Sicht die grössten Herausforderungen, welche die Landwirtschaft in nächsten 5 bis 10 Jahren beschäftigen werden? Die Bevölkerung wächst und das wirkt sich auf den Selbstversorgungsgrad der Schweiz aus. Zudem stellt die Gesellschaft immer mehr Forderungen an die Landwirtschaft bspw. in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Oftmals stellt sich dabei die Herausforderung der Umsetzbarkeit. Letztlich sind Landwirtschaftsbetriebe damit konfrontiert, dass sich die Preise für Hilfsstoffe und Energie stark verteuern und diese Aufpreise fast nicht umwälzbar auf die Produktpreise sind. Was möchten Sie den Bauernfamilien sagen? Ihr lebt ein Leben in und im Einklang mit der Natur. Einige der wertvollsten Güter könnt ihr von der Produktion bis zur Ernte begleiten und mitgestalten. Ihr seid ein äusserst wichtiger Bestandteil der Gesellschaft und ihr leistet einen enorm wertvollen Beitrag an unserem Wohlergehen. Martin Farner | Instagram, Facebook | Linktree |
Martin Farner
Oberstammheim Agrar-Unternehmer & Landwirt verheiratet, 3 erwachsene Kinder Liste 5, FDP Listenplatz 6 |