Nationalratswahlen vom Sonntag, 22. Oktober 2023
Martin Haab
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Themen, welche die Gesellschaft aktuell beschäftigen?
Von einem Tag auf den anderen haben wir uns die Frage stellen müssen, wie es um unsere Energieversorgung und Lebensmittelsicherheit steht. Eineinhalb Jahre nach Kriegsausbruch hat sich die Situation in der Schweiz etwas entspannt, in Sicherheit können wir uns aber keineswegs wiegen. Das ist auch der Bevölkerung bewusst. Die Themen Lebensmittel- und Energieversorgung werden uns noch eine Weile beschäftigen. Für welche gesellschaftspolitischen Anliegen setzen Sie sich ein? Als Mitglied der nationalrätlichen Kommission Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) setze ich mich unter anderem gegen unsinnige Ernährungsauflagen für Konsumenten ein. Seien es absurde Bestimmungen bezüglich Nachhaltigkeit oder Vorgaben zur Reduktion des Fleischkonsums, die Bürgerinnen und Bürger sollen selbst entscheiden dürfen, was auf ihren Tellern landet. Was können die Wählerinnen und Wähler von Ihnen als Nationalrat erwarten? Wie in den letzten vier Jahren möchte ich mich weiterhin für den Kanton Zürich auf nationaler Ebene stark machen. Als urban geprägter Kanton gilt es unseren Anliegen eine starke Stimme in Bern zu geben. In der letzten Amtsperiode ist es mir gelungen, die Sichtweise der produzierenden Landwirtschaft in die vieldiskutierten Agrarvorlagen einzubringen. Zudem konnte ich mich in Fragen zu Tierschutzanforderungen, neuen Züchtungstechnologien im Pflanzenbau sowie Ernährungsauflagen im Konsumentenbereich beweisen. Dieses Engagement möchte ich zukünftig noch verstärken. Wo liegen aktuell die grössten Probleme in der Agrarpolitik? Haben Sie konkrete Lösungsansätze? Die aktuellen Themen rund um die Ernährungssicherheit und Energieversorgung zeigen es, dass die Landwirtschaft gesellschaftspolitisch relevant, wenn nicht gar zentral ist. Die aktuelle Ausrichtung der Agrarpolitik geht definitiv in die falsche Richtung; die Produktivität soll gesenkt und die Biodiversität erhöht werden, Mittel dazu sind noch mehr administrative Aufwände. Diesen Unsinn müssen wir zwingend stoppen. Es braucht eine komplett neue Ausrichtung der Agrarpolitik, welche die Bedürfnisse der Konsumenten ins Zentrum stellt. Welches sind aus politischer Sicht die grössten Herausforderungen, welche die Landwirtschaft in nächsten 5 bis 10 Jahren beschäftigen werden? Die vergangenen Jahre haben es gezeigt; wir werden mit agrarpolitischen Vorlagen von linkgrüner Seite überschwemmt. Dabei steht die Landwirtschaft immer wieder am Pranger; wir werden für den Klimawandel verantwortlich gemacht, haben den CO2-Aussstoss deutlich zu reduzieren und sollen auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten. Ich bin überzeugt, dass die Kreativität noch lange nicht erschöpft ist und noch viele weitere Initiativen folgen werden. Darum ist es wichtig, dass die Landwirtschaft zusammenhält und sich wehrt. Dass wir das können, haben wir bei den Abstimmungen zu den extremen Agrarinitiativen deutlich gezeigt. Was möchten Sie den Bauernfamilien sagen? Ich habe mit viel Engagement und Leidenschaft die Anliegen der produzierenden Landwirtschaft in den letzten vier Jahren auf nationaler Ebene vertreten. Für diese möchte ich mich weiterhin einsetzen. Ich danke den Zürcher Bauernfamilien für das Vertrauen in mich und meine Politik. Martin Haab |
Martin Haab
Mettmenstetten Eidg. Dipl. Landwirt verheiratet, 2 Kinder, 7 Grosskinder Liste 1, SVP Listenplatz 8 |