Nationalratswahlen vom Sonntag, 22. Oktober 2023
Martin Hübscher
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Themen, welche die Gesellschaft aktuell beschäftigen?
Das letzte Jahr hat uns eindrücklich gezeigt, dass unsere Nahrungsmittelversorgung aufgrund von sich verändernden weltpolitischen Faktoren leicht in Schieflage geraten kann. Dies und die damit verbundenen Auswirkungen lassen die Bevölkerung heute in einzelnen Bereichen den Gürtel enger schnallen. Bezogen auf öffentliche Gelder, sind wir von einer verantwortungsvollen Verwaltung weit entfernt. Dies ist aber zentral, um Wohlstand unseres Landes langfristig sicher zu stellen. Das ist der Gesellschaft aktuell aber noch zu wenig bewusst. Für welche gesellschaftspolitischen Anliegen setzen Sie sich ein? Ich mache mich stark für unser Bildungssystem. Damit wir auch in Zukunft auf gut ausgebildeten Nachwuchs vertrauen können, gilt es unser einzigartiges duales Bildungssystem zu fördern. Gut ausgebildete Fachkräfte werden von den KMUs dringend gebraucht, um Wertschöpfung auch in ländlichen Gebieten zu generieren, Innovationen voranzutreiben und die wirtschaftliche Vielfalt zu fördern. Damit diese Entwicklung möglich ist, braucht es verlässliche und faire politische Rahmenbedingungen und den Abbau von Bürokratie. Was können die Wählerinnen und Wähler von Ihnen als Nationalrat erwarten? Als selbstständiger Landwirt, Berufsbilder, Lehrperson und Fraktionspräsident im Kantonsrat seit 2018 kenne ich die Anliegen der Zürcher Bevölkerung und Unternehmen gut und nehme diese ernst. Verlässlich, konstruktiv und lösungsorientiert möchte ich mich für diese auch auf nationaler Ebene einsetzen. Wo liegen aktuell die grössten Probleme in der Agrarpolitik? Haben Sie konkrete Lösungsansätze? Eine produzierende Landwirtschaft braucht eine beständige Agrarpolitik mit fairen und verlässlichen Rahmenbedingungen. Um unsere Ernährung, Biodiversität und die Zukunft unserer bäuerlichen Familienbetriebe zu sichern, braucht es langfristig angelegte Strategien und Massnahmen. Das aktuelle Direktzahlungssystem bringt diese gewünschte Sicherheit nicht. Entsprechend gilt es, dieses komplett zu überarbeiten und den Fokus wieder auf eine produzierende Landwirtschaft zu legen. Welches sind aus politischer Sicht die grössten Herausforderungen, welche die Landwirtschaft in nächsten 5 bis 10 Jahren beschäftigen werden? Parallel zur Einwohnerzahl werden in nächster Zukunft die Bedürfnisse der Bevölkerung steigen. Gleichzeitig wird die Sensibilität für die Anliegen der Landwirtschaft sinken, da immer weniger Berührungspunkte vorhanden sind. Unterschiedliche Zielkonflikte insbesondere im Bereich rund um Umwelt- und Klimaschutz werden uns zukünftig noch mehr beschäftigen. Die Politik ist gefordert hier zwar regulierende aber dennoch sinnvolle Rahmenbedingungen zu schaffen, die Entwicklungspotential zulässt. Was möchten Sie den Bauernfamilien sagen? Die bäuerlichen Familienbetriebe sind das Herzstück unserer Nahrungsmittelproduktion. Ihr leistet tagtäglich Grossartiges, um die Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen. Herzlichen Dank für euren Einsatz! Damit ihr weiterhin das machen könnt, was ihr am besten tut, brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen, um Innovation und Weiterentwicklung zu fördern. Dafür setze ich mich auf politischer Ebene ein. Herzlichen Dank für euer Vertrauen. www.martinhuebscher.ch |
Martin Hübscher
Bertschikon Ing. Agr. FH/ Landwirt verheiratet, 2 Kinder Liste 1, SVP Listenplatz 10 |